35. SEO Stammtisch Ruhrgebiet: Videomarketing und totes WDF*IDF, Recap
Erstmals im ganz großen Unperfekthaus-Bühnensaal 222 traf sich der SEO-Stammtisch Ruhrgebiet am 3.Mai in Essen. Über 30 Onlinemarketer lauschten und diskutierten zu den beiden Vorträgen von Gerd Schröder und Benjamin Wenderoth.
Videomarketing auf YouTube: Kanal- und Video-Aufbau
Videomarketing scheint angesichts ungebrochenem YouTube-Wachstum ein kaum zu überschätzender Kanal, dennoch wird er gern außen vor gelassen. Keine Angst vor dem Videogiganten einerseits und das klassische Handwerkszeug für die erfolgreichen ersten Schritte – über die Ankündigung hinaus nicht nur für YouTube – stellte Gerd Schröder vor.
Von den typischen Zeitfenstern, die man im klassischen Youtube-Clip hat, um seine Botschaften zu kicken, ging es zu den Unterschieden auf den weiteren Verwertungskanälen – Facebook, Webseite etc. – und welche typischen „Filmfehler – man dabei macht, selbst wenn man denkt, man habe ein paar Viodeobasics gelernt. Derer gibt es einige:
- Totale als Anfangseinstellung, was bei den typischen Handybildschirmen dazu führt, dass man nichts genau erkennt und entsprechend nicht abgeholt wird
- Erste Einstellung mit Musikunterlegung: ein großer Teil der Videos wird ohne Ton betrachtet, entsprechend passiert nichts und erscheinen keine Untertitel
- Fixe Untertitel – mit .srt ist man in der Regel besser bedient
- Querformat für Facebook: entgegen der Ansicht der verbreiteten Hochformat-Hasspostings wird auf FB überwiegend im Hochformat Video konsumiert.
Dies und noch eine geballte Packung weiterer Learnings gab es sehr anschaulich aufbereitet zu sehen – zusammen mit den umfassenden Tipps der Art, in 4K zu filmen, um mit einem Dreh idealerweise für alle Format- und Größenanforderungen das Rohmaterial zu kriegen, mit dem anschließend für jeden Bedarf (zu-) geschnitten werden kann. Hier gehts zu den Vortragsfolien auf Slideshare.
Eindruck: Informationsdruckbetankung in einem Feld, das wahrscheinlich durchaus häufig unter dem tatsächlichen Potential bearbeitet wird, aus der man eine Menge konkreter Learnings mitnehmen konnte und nach der man das eine oder andere YouTube-Video mit etwas anderen Augen sieht.
Benjamin Wenderoth: Warum WDF*IDF Quatsch ist
…und wie man Text richtig optimiert: es wurde kontroverser nach Benjamins Wenderoths Ansage und anschließendem Vortrag, der ursprünglich auf der CONTENTIXX/SEO CAMPIXX gehalten werden werden sollte. Starke Statements dieser Art kann man durchaus machen, wenn man sich hinsetzt und selber die Tools programmiert, die eben nicht nur die inversen Termfrequenzen errechnen, sondern auch diverse Knowledge-Bases indexieren und auswerten. Es kann auch begründet bezweifelt werden, dass ein reines Auszählen von Wörtern tatsächlich noch zielführend ist, nachdem Google bekanntermaßen diverse Knowledge Graph-Quellen auswertet, Themen- und Begriffsfelder via KI/Machine Learning zu verstehen sucht und auf solchen Mechanismen die Antworten für Suchanfragen bzw. deren individuell vermuteten Suchintentionen ausspielt.
Weitgehender Konsens herrschte dahingehend, dass es in der Tat nicht damit getan sein könne, einen Texter vor ein WDF*IDF-Tool zu setzen und grammatisch korrekte Texte mit den jeweils empfohlenen Begriffshäufigkeiten herunterzutippen. Ob (und für wen) ein besseres Tool hier tatsächlich Vorteile bringt, blieb umstritten. Von den Anwesenden wurden die entsprechenden Tools zumeist eher als Inspirationsquellen denn als Vorlage zum möglichst exakten Nachbauen von Termfrequenzen genutzt: „welchen Themenaspekt hatte ich nicht auf dem Schirm, welche Begrifflichkeiten verwenden Menschen, die nicht so wie ich im Thema sind“ usw., abgesehen davon, dass Ranking-Kriterien wie Bounceraten, Search Intent, Pagespeed, Usability etc. an völlig anderen Faktoren als an den Begrifflichkeiten des Textcontents hängen.
Den Fokus neben Begriffen und ihrer Häufigkeit auch auf Knowledge-Graphen der jeweiligen Themenfelder zu richten, mehr
Datenquellen zu nutzen und jenseits der heißdiskutierten Themen auch bekannt geglaubte Basics neu zu hinterfragen, scheint aber generell sinnvoll – und Ergebnisse der aktuellen Casestudies zur Anwendung des Tools sollen noch kommen. Auch hier liegen die Folien – teils ergänzt/erweitert – auf Slideshare.
Ausklang
Normalerweise wäre man anschließend zum entspannten Netzwerken übergegangen, doch diesen Stammtisch folgte ein längerer Austausch zum aktuellen Elefant im Raum – das Gespräch über die kommende DSGVO ordnete die aktuell beliebte Panikmache durchaus ein, übrig blieben indessen genügend Punkte, wo die kommende Rechtslage schlicht unklar bleibt.
Der nächste SEO-Stammtisch soll noch vor der Haupt-Sommer/Urlaubszeit stattfinden, Anfang/Mitte Juli ist aktuell grob geplant, Termin und Ort wird wie immer mit ausreichendem Vorlauf bekanntgegeben. Bis dahin wie immer Erstanlaufstelle: SEO Stammtisch Ruhrgebiet.
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