37. SEO Stammtisch Ruhrgebiet: Bilder-SEO und Usersignale

, ,
SEO-Stammtisch Ruhrgebiet - Logo
37. SEO-Stammtisch Ruhrgebiet, Michael Schilling und Stefan Gerth

37. SEO-Stammtisch Ruhrgebiet, Michael Schilling und Stefan Gerth

Trotz erheblich ungünstiger Straßenverhältnisse trafen sich am 30.1. über 30 SEOs, Onlinemarketer und vereinzelte Webentwickler zum 37. SEO Stammtisch im Game in Bochum. Zu Beginn eine Premiere: der Folgetermin steht bereits. Am 11.04.2019 treffen wir uns wieder, diesmal im rent24 in Dortmund.

Sercan Kahraman stellte nach der Begrüßung den ersten Speaker des Abends vor: Michael Schilling, Head of SEO bei Spiegel21 und einer der wenigen deutschen SEOs, die sich intensiv mit Bilder-SEO beschäftigen. Neben einer starken These („WebP wird sich durchsetzen!“) lieferte er sehr konkrete Insights, in der Regel direkt hinterfüttert mit den eigenen Tests.

Bilder, Bilder, Bilder.

Bilder-SEO, auch mit wichtigen Statements

Bilder-SEO, auch mit wichtigen Statements

Komprimierung vor/nach Upload: Viele CMS erstellen selbst neue Bildversionen/Bildgrößen von vorher liebevoll komprimierten Files, sind dabei aber nicht unbedingt optimiert unterwegs. So kann aus mühsam auf 80k reduzierten Bildern ein deutlich schwereres File in niedrigerer Auflösung werden. Empfehlung daher: Komprimierung/Optimierung immer nach Upload, sein Mittel der Wahl ist das Kommandozeilentool jpeg recompress.


Migrationen und Relaunches:
Nicht jedem wird bewusst sein, dass der Imagebot Googles 301ern nicht folgt. Rankingrelevante Bild-URLs sollten bei Migrationen daher erhalten bleiben, wenn ein neuer Speicherort notwendig wird, sollte dieser auf exakt dasselbe Imagefile verweisen. Nach einiger Zeit sollte die neue Bild-URL die alte beim Ranking ablösen. „Dasselbe“ heißt hier nicht einfach „das gleiche Motiv in gleicher Auflösung“, sondern ein File mit dem gleichen Hashwert.

Größe spielt eine Rolle: mit höheren Auflösungen setzt man sich bei Google einfacher vor die Bildkonkurrenz. Im Spagat mit kleinen Files und schnellen Ladezeiten kommt Michael mit komprimierten Files im srcset dem User entgegen und packt ins (dabei in der Regel nicht ausgespielte) img eine hochaufgelöste Version, die aus Googlerichtlinengründen nochmals im srcset referenziert wird. Auch für die gern genommene Faustregel „Halt ein wenig größer als die anderen“ hat er eine fundiertere Alternative: aktuell bevorzugt Google größere Bilder bis ca. 2400px längste Seite – darüber macht höhere Auflösung keinen Unterschied mehr oder rankt wegen Filegröße wieder schlechter.

Lazy Loading: die Gelehrten sind sich nach wie vor uneins, ob und wie der Google Imagebot lazy nachgeladene Bilder ohne echte img-URL indexiert. In der anschließenden Diskussion wurde der Fall naturgemäß auch nicht gelöst, aber geklärt, in welchen Kontexten die Problemstellung relevant ist (wenn die Bild-URLs nicht direkt in der Source googlesichtbar sind).

Vom Text, zum Nutzersignal über Usability zum Ranking

Stefan Gerth: Nutzersignale und Interaktions-Hacks

Stefan Gerth: Nutzersignale und Interaktions-Hacks

Nach der Netzwerkpause plauderte Stefan Gerth aus dem Bewerbungsschreiber-Nähkästchen. Kurzgefasst die starke These: Man braucht gute Content für die Top10, aber um ganz vorne mitzuspielen, braucht es die besseren Benutzersignale. Auch hier wurde die grundsätzliche Idee mit vielen hochkonkreten (und nicht wirklich immer offensichtlichen) Vorschlägen hinterfüttert:

Inhaltsverzeichnisse
mit klickstarken Punkten, die verschiedene Userintends abholen. Gerade „allgemeine“ aber suchvolumenstarke Shortheads bringen Nutzer mit unterschiedlichen Intentionen auf die Seite. Schlimmstenfalls springen die ab, deren Bedarf nicht direkt auf der Seite ersichtlich ist. Ein Inhaltsverzeichnis,. welches die verschiedenen Interessenslagen abholt, bringt die Nutzer zum jeweiligen Punkt des Interesses, sorgt nebenbei direkt für die erste Interaktion auf der Seite, verhindert Bounces und generiert im besten Fall noch ein paar Sitelinks in den SERPs.

Sehr gute Erfahrungen machte man mit allem, was den Spieltrieb der Nutzer aktivierte. Sidebars sind hervorragende Plätze für Teaser, die zum Scrollen animieren. Zu guter Letzt das Thema Video: nicht intrusiv und für den Nutzer auch zum „nebenher mitlaufen lassen“ technisch eingebunden, ergeben hier für sich genommen schmale Zahlen erstaunliche Effekte: in einem Fall wurde ein Video von zwar nur 2% der Seitenbesucher angesehen, diese erhöhten die durchschnittliche Verweildauer auf der Seite aber um 30%.

Ausklang und Folgetermine

Gefühlt verstärktes Fachsimpeln, was angesichts des Inputs wenig überraschte. Stefan rief mit dem koks.digital-Meetup ein neues Format im Umfeld der dieses Jahr zum dritten mal stattfindenden koks.digital ins Leben, bereits kommenden Donnerstag am 7.2. ist das erste Meetup, und in Sachen Tickets kann man sich an ihn wenden. Vor dem nächsten Stammtisch – Donnerstag, 11.04.2019 in Dortmund – kann man sich wie immer in der SEO-Stammtisch Ruhrgebiet-Gruppe austauschen und seit 2019 auch auf Meetup.