Heute startete Google ein neues Feature der permanenten Baustelle Places/MyBusiness: zu einem verifizierten Place-Eintrag kann eine eigene Website erstellt werden, die anschließend mit Places-Daten und weiteren Inhalten unter (subdomain).business.page erreichbar ist. Laut Google richtet sich das Angebot an Kleinunternehmen, die ansonsten neben ihrem Businesseintrag keine eigene Webseite haben. Praktisch sollte das neue Feature für deutlich mehr Player interessant sein.
Einrichten kann man die Mini-Webpage in der MyBusiness-Verwaltung. Zur Wahl stehen einige Standarddesigns, in denen anschließend Header/Tagline, ein Headerbild sowie ein Kurztext frei gewählt/erstellt werden können. Bilder, Orts-, Kontakt- und Öffnungsdaten zieht sich Google aus dem zugehörigen MyBusiness-Eintrag.
Für den Kurztext stehen rudimentäre Formatierungsmöglichkeiten zur Verfügung – spannend dabei insbesondere die Möglichkeit, auf einer googlegehosteten Minisite Follow-Links zu platzieren. Weiter lässt sich die Sprache einstellen (default: englisch)
Es steht zu hoffen, dass verifizierte Places-Einträge als relevantes und knappes Asset nicht sinnvoll zum Spammen verwendet werden und die Links dort relevant bleiben könnten. Zyniker werden mit dem Kopf schütteln, aber angesichts langjähriger Kritik an Fake-Places und -Reviews wäre zu erwarten, dass sich Google hier nicht ohne Not das nächste Spam-Ei mit Ansage ins Places-Nest legt.
Nächstes Feature für die „Wer zuerst kommt“-Fraktion: freie Wahl der Subdomain. Trotz einer zunächst vorgeschlagenen „agom-ug-haftungsbeschränkt“-Subdomain ließ sich Google anstandslos davon überzeugen, stattdessen ein schlichtes agom.business.site zu verwenden.
Vorsicht aber: Der Subdomainname ist abhängig von Googles Gnade, denn sie „…behalten uns das Recht vor, personalisierte URLs ohne Angabe von Gründen und ohne gesonderte Mitteilung zu entfernen oder ihre Vergabe rückgängig zu machen.“
Bei diesen Einstellungen ebenfalls relevant: die Verwendung als „die“ Homepage auf Maps/Places/Websuche sollte bei einer vorhandenen Hauptdomain abgeschaltet bleiben. Weiter: ein eigenes https-Zertifikat hat Google den Business-Domains nicht spendiert: ruft man die Site über das sichere Protokoll auf, erhält man aktuell einen Zertifikatsfehler, da dieses auf .google.com ausgestellt ist. Prinzipiell kann man hier Ausnahmen hinzufügen und die Seite über eine verschlüsselte Verbindung aufrufen, sinnvoll ist das allerdings nicht.
Überraschende Dreingabe angesichts der Google-Zielgruppe der Kleinunternehmen ohne Webseite: auch Bulk-gepflegte Places konnten – zumindest in den von uns verwalteten Accounts – mit eigenen Places-Webseiten versehen werden. Gerade für Filialnetze kann es durchaus interessant sein, den jeweils einzelnen Standorten noch eine weitere separate Mikrosite mit NAP-Daten und Direktlink zur Filial-Unterseite mitzugeben.
Weitere Features und Details finden sich in der Googlehilfe zum Thema. Angesichts des jahrelangen Hü/Hott-Kurses von Google in Sachen Places/Mybusiness vielleicht keine sichere Bank, auf die man schnell größere Mengen an Ressourcen werfen sollte, aber einige hübsche Quickwins scheinen hier durchaus möglich.
Bleibt zu hoffen, dass es nicht den Weg vieler hübsch gestarteter, dann vernachlässigter und irgendwann sang- und klanglos eingestellter Google-Produkte geht…